02 Juni 2007

Braincast 76 - Schizophren

Obwohl als Krankheitsbild nicht unumstritten, befällt Schizophrenie doch immerhin ein Prozent der Bevölkerung weltweit. Wir sprechen über Symptome, Selbstversuch, Entstehung und die größte Tragik: die eigenen Gedanken scheinen nicht mehr zu mir zu gehören ...

Die versprochen Links sind: Die Brain Lessons mit Patricia Churchland, Hauser, Koch ... Dann die Brain and Cognitive Sciences am MIT und der Schizophrenie-Blog.

Und natürlich: hier lang zu den fantastischen Fantas und all ihren Platten!

Der Gewinner des T-Shirts heisst K. Wilke.

Die dieswöchige Verlosung beschert Ihnen womöglich ein Trainerheft von Gehirn&Geist. Eine Mail an die bekannte Adresse genügt.

Das Schizothema hat eine entsprechende Musik. Ehrlich gesagt kommt es auch deshalb, weil ich einige Titel aus meiner Playlist loswerden will. Da wäre zum Einstieg Inward von den Broken Spindles. Dann ein Doppelschlag von Jeff Rosiana: Exploding Pianos und Spooky Piano. Nicht ganz schräg sondern eher angenehm sind Nick and Gerald mit Clear Air Turbulence.




MP3 File

10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Eine der bislang besten Folgen! Danke!!
Ps.: Hätte gerne um ein vielfaches länger sein können...
[schlaflose Nacht]
Gruß, A

Sterne hat gesagt…

Hallo :)

ein wirklich gut gelungener Überblick über das Thema Schizophrenie.
Mit nur einem Schönheitsfehler ;)
Die multiple Persönlichkeitsstörung gehört nicht in den schizophrenen Formenkreis und ist auch nicht gut medikamentös behandelbar. Die multiple Persönlichkeitsstörung (heute: dissoziative Identitätsstörung (F 44.81 im ICD 10)) gehört zu den dissoziativen Störungen und damit zu den Traumafolgestörungen, d.h. eher in die Richtung PTBS (posttraumatische Belastungsstörung). Vergleichbar mit letzterer kann deshalb bei der DIS auch nur symptomorienteriert medikamentös behandelt werden, aber nicht die Störung als solche. Dafür ist Psychotherapie (Traumatherapie) noch immer das erste Mittel der Wahl.

Die Verwechslung bzw. falsche Zuordnung entsteht daraus, dass Schizophrenie früher auch als "Spaltungsirresein" bezeichnet wurde, was eine Be-schreibung des Verhaltens/Wirkens Betroffener darstellt. In Zeiten, als man noch nicht allzu viel über Schizophrenie wusste. (und über dissoziative Störungen viel weniger, bzw. eher unter Begriffen wie Hysterie, Konversionsstörungen und Co)

Flapsig ausgedrückt und ein wenig verbildlicht ist bei DIS das Ich in viele Ichs aufgespalten aufgrund der zahlreichen und/oder schweren Traumatisierungen in frühester Kindheit, denn "auf mehrere Schultern verteilt lässt sich Leid bekanntermaßen besser ertragen als wenn man es allein (er)tragen muss". Was allerdings wirklich eine sehr starke Vereinfachung darstellt (und ich hoffe, Betroffene verzeihen mir dies, denn mir ist bewusst, dass DIS eine schwere Störung ist), die dem komplexen Störungsbild so gewiss nicht gerecht wird.

Viele Grüße,
Sterne

Arvid Leyh hat gesagt…

Stimmt, dissoziativ - mein Fehler.

Du scheinst Dich in der Klassifizierung gut auszukennen. Hast Du eine Quelle/einen Link, der/die solche Punkte wie Capgras, Paranoia, Psychosen usw. sinnvoll in Bezug bringt und abgrenzt?

Danke!
Arvid.

Sterne hat gesagt…

Hallo Arvid,

Capgras kenne ich nur aus Büchern von Ramachandran und Artikeln der "Gehirn und Geist".

Ansonsten, was Psychosen und dissoziative Störungen bzw. Traumafolgestörungen anbelangt, so fußen meine Kenntnise auf Literatur der Psychotraumatologie. Das ist sozusagen die umgekehrte Herangehensweise: Wie grenzt man dissoziative (Identitäts-) Störungen/Traumafolgestörungen von Psychosen ab, Differenzierung Angststörungen vs. traumabedingte Angststörungen usw. *)
Standardwerke sind F. Putnams "Diagnostik und Behandlung dissoziativer Identitätsstörungen", M. Hubers "Trauma und die Folgen" Band I und II, J. Hermans "Narben der Gewalt" - was nur ein paar Beispiele sind. Denn ich denke, wirklich voneinander abgrenzen kann man als Laie oder Fachfremder sie nach den erwähnten Büchern (noch) nicht, man bekommt nach Lektüre der inzwischen zahlreichen Werke nur einen komplexeren Überblick. Wirklich voneinander (sicher(er)) abgrenzen kann man diese Störungsbilder erst nach hinreichender praktischer Erfahrung und dies auch nicht nach 50min Gespräch.

Was die Thematik auch indirekt streift, ist Feldmans "Wenn Menschen krank spielen". Sozusagen wieder die umgekehrte Beweisführung: Woran erkennt man, dass jemand eine Psychose/DIS/PTBS nur vorgibt?
Das Buch handelt von artifiziellen Störungen, Münchhausensyndrom (by proxy) und Simulation.

Btw: Es ist eine Neuordnung in der Klassifizierung vorgesehen/geplant, damit deutlicher wird, welch Störungsbilder verwandte Ursachen wie eben z.B. Traumata haben. Bisher bleiben die Ursachen ja ziemlich draußen.

Viele Grüße,
gern geschehen.

Sterne
*) Um das Ganze noch zu verkomplizieren: Jede einzelne "Person" (oder wie man sie nennen will) eines Menschen mit DIS kann wiederum eine Psychose, eine Depression entwickeln und auch Menschen ohne Identitätsspaltung können beide Störungsbilder aufweisen. Sie schließen sich nicht gegenseitig aus.

Arvid Leyh hat gesagt…

Wie wär´s wenn Du beim nächsten Kind Vertretung machst :)

Sterne hat gesagt…

Hallo Arvid,

ernst gemeint?

Sonnige Grüße,
Sterne

Arvid Leyh hat gesagt…

Kein Witz - sogar das Kind soll kommen, wenn wir uns von diesem hier erholt haben :)

Und gute Leute mit Ahnung sind schwer zu finden ...

Grüsse, auch sonnig. Und jetzt die Zeit!

Arvid

Sterne hat gesagt…

Hallo Arvid,

okay. Ich behalte es im Hinterkopf. :)

Viele Grüße,
und heute hoffentlich mal zeit für dich, die Kleine and so on

Sterne

Anonym hat gesagt…

Hallo Experten,
ich hoffe es ist noch etwas Leben hier.
Nun mein Beitrag, der sich auserhalb des Kontext des Braincast, wohl kaum verstehen läst.

Hallo,
nun oute ich mich mal, und stelle ich die Frage war/bin ich schizophren? 19 93/94 wurde bei mir
eine Erkrankung aus dem schizophren Formenkreis diagnostiziert.
Es ist ja möglich, das ich die Tatsache das ich im Moment nicht drauf bin, nur der Tatsache verdanke, das Risperidon, durch meinen Blutkreislauf kreist, Jetzt zum Inhalt des Podcasts.

Dopamin: Ich persöhnlich halte mich ja eher für schizoid (schreit nach einem Beitrag), gehe aber eher davon aus, das ich erblich bedingt, ein sehr aktives dopanminnerges System habe.

Wahnvorstellungen: Hatte ich ,waren auch teilweise eher süß (Wenn jemand neugierig ist, so on im Forum).

Napoleon: Hatte nie Ausprägungen von echten zweite., dritten,....... Persöhnlichkeiten,

Größenwahn: Hier muß ich mich wohl, bei his masters voice entschuldigen: „Sorry“!

Ein halbes Jahr: Gipt es bei mir nicht, wie auch, wenn die Psychos, gleich mit Haildol Jannsen
anrücken (grausiges Zeug).

Emotional daneben (in der Form wie ich sozialles Feedback liefere): OK bin ich oft!
Ab einer gewissen Distanz zum normalem Leben läst sich das auch nicht vermeiden!

Test OK (Tipp tipp): Test OK!

Drogen: Ja Canaboide.

Genetisch: Papa auch.

Traummata: reichlich + psyische Gewalt + sexuellen Missbrauch + Verrnachläsigung.

EEG: wird Zeit das ich mal wieder eins machen lasse.

Gesichtszüge: Ist wohl war, gilt bei mir aber nur im Rahmen, des persöhnlichen Kontaktes,
Ohne persöhnliche Beziehung, ist das bei mir eher easy (komick,komick).

Rechter präfrontaler Cortex: Ich fühle mich noch nie so Hundespaziergang, wie Heute.

Das ich als fragiele Angelegenheit, ist vielleicht nur ein Wir.

Das ist ein kleiner Blow Up, meiner Person zu diesem Podcast!

Schönes Restleben!

Gruß Uwe

(* Es ist kaum zu glauben, wir sind frei!*)


OK das lasse ich jetzt erstmal so Stehen.

Mrs. Patricia hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.